[Rezension] Lilith Fortune und der Prinz der Vampire von Andrea van Schwarzenberg (Lilith Fortune, #1)

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Grundinformationen
Autor? Andrea van Schwarzenberg
Wann erschienen? 2009
Sprache? Deutsch
Reihe? Lilith Fortune
Preis? 9,90€ (Taschenbuch)
Seitenanzahl? 273
ISBN? 978-3-939337-71-3
Verlag? Schenk

Mit meinen eigenen Worten
Lilith Fortune hat es nicht leicht, da sie ziemlich weit vom Schlag mit ihrem Vater wohnt und dieser auch noch die ganze Zeit auf der Arbeit ist.
Dazu kommt auch noch, dass sie vor einiger Zeit von ihrem Schwarm Ben, der für sein Studium das Land verlassen hatte, im Stich gelassen wurde.

Die nächste Zeit sieht bei ihr also nicht sehr vielversprechend aus. Doch als ihr Kater Jonathan eine Fledermaus verletzt, die sie zu der mysteriösen Tierdoktorin Nachtweih bringt und so den süßen Jungen Frederic kennenlernt, denkt sie so einiges aus ihrem Leben auf...

Das Urteil
Mir tut es irgendwie oft ziemlich leid, wenn ich ein eigentlich sehr offensichtliches Kinderbuch rezensieren muss und dabei ziemlich tief in die Meckerkiste greife. Aber ich muss auch sagen, dass das bei Amazon angegebene empfohlene Alter 14 - 17 Jahre wirklich nicht angemessen ist. Ich würde die Zielgruppe dieses Buches wohl eher auf 8 - 12 (mit Einschränkungen, weil es stellenweise sehr brutal ist) richten.
Dass das ganze eher für die Jüngeren unter uns ist, merkt man schon an dem Schreibstil. Andrea van Schwarzenberg stellt die Dinge in Lilith Fortune und der Prinz der Vampire, meiner Meinung nach, oft sehr übertrieben dar. Es wird alles sehr turbulent (oft auch eher ungläubig) beschrieben, was einem ca. zehn Jährigen eventuell gefallen hätte.

S.43
[...] Er knickte Marcs Handgelenk so zur Seite, dass der Junge schließlich vor Schmerzen jaulte und auf die Knie sank. "He, was machst du denn mit unserem Kumpel?", schrie Bastian, der Anführer der Punks, und schwang drohend seine Bierflasche. Die anderen Jungs waren schon längst aufgesprungen und bildeten einen Kreis um Lilith und den fremden Jungen. Dann geschah es!
Der Junge ließ Marcs Handgelenk los und begann, sich auf einer Schuhspitze zu drehen, die Drehungen wurden immer schneller, so dass seine Gestalt sich aufzulösen schien, dann ragte plötzlich ein Bein aus der kreiselnden Bewegung hervor und mähte den Punk nieder. [...]

In diesem Buch geht es, wie man unschwer erkennen kann, teilweise um Vampire. In Andrea van Schwarzenbergers Roman gibt es aber auch noch die Jäger der Nacht, zu denen Lilith und ihr Vater gehören. Ein großes Manko vorweg: Dieser Punkt wird in dem Klappentext verraten. Lilith weiß nämlich von Anfang an eigentlich nicht, was sie ist oder wieso ihr Vater so oft  weg ist. Sie führt ja eigentlich ein relativ normales Leben und findet nach und nach heraus, für was sie bestimmt ist (+ natürlich dem, was ihr Vater und ihre Mutter sind). Eine kleine Information am Rande: Die Protagonistin wird erst um Seite 200 darüber informiert.

Komischerweise kann ich so auch nicht viel über den eigentlichen Sinn der Handlung sagen. Frederic ist der Prinz der Vampire und wandelt mit Lilith an und so weiter. Ging es darum, dass Lilith ihre Vampirmutter (was für mich übrigens auch nicht sehr schlau war, dass sie das dem Leser schon im Klappentext verraten haben) sieht? 
Mehr oder weniger für mich ohne erkennbaren Sinn, zieht sich nämlich eine ziemlich lange Vampir - Mensch/Jäger der Nacht Jagd durch das Buch. Die Bewohner von Liliths Stadt (Busfahrer und Mönche) finden über die Existenz der Nachtgeschöpfe heraus, bekämpfen sie mit ihren eigenen Mitteln und auch die Jäger schwingen hier und da mal ihre Klingen.
Dann kommt noch eine andere Sache: Mir erschien es teilweise so, als wollte Leonore Lilith haben. Wofür? Oder wird das auf den nächsten Band geschoben?
Spannung bleibt so mehr oder weniger auch aus. Die ersten Seiten fand ich selber noch ganz amüsant, später habe ich das Buch aber auch nur des Verlages Willen zu ende gelesen.

Dann kommen wir auch noch zu den Charakteren. Man merkt hier auch stark, dass alle nicht sehr ausdrucksstark (und vorallem authentisch) sind. Besonders gestört hat mich aber ihre Glaubwürdigkeit. Als die beiden Busfahrer Rudi und Hinrichs Vampiren begegnen, bleiben sie ganz ruhig und strecken sie nieder. Ganz ehrlich? Findet ihr nicht auch, dass man da ein bisschen überrascht sein sollte? So ein klitzekleines Bisschen? Das beziehe ich übrigens auf das ganze Buch - in Andrea van Schwarzenbergs Buch scheinen alle wohl ziemlich erfahren und vorallem furchtlos zu sein...

S.115
Als Herr Hinrichs auf die Hochebene hinaussah, konnte er die Horde schon deutlich erkennen, die, tief über die Nacken ihrer struppigen Pferde gebeugt, heranpreschte. Es waren bärtige Gestalten mit fahlen, ausgemergelten Gesichtern, in denen die Augen rot glühten. In ihren Händen schwangen sie Krummsäbel und Schwerter. Nur der Vorderste der schaurigen Reiter saß aufrecht im Sattel, in der Faust eine Lanze, an der eine zerrissene Standarte flatterte, auf die ein Totenschädel gemalt war.
Herr Hinrichs stieß einen grimmigen Kampfschrei aus, als er bemerkte, wie er der Anführer der wilden Horde die Standarte senkte und mit ihr in seine Richtung zeigte. Der wilde Reiter hatte ihn neben dem Flammenkreuz entdeckt.
Herr Hinrichs gab Gas, das Hinterrad drehte auf dem feuchten Gras durch, dann machte das Motorrad einen Satz vorwärts. [...]

Herr Hinrichs hat davor noch nie was von diesen Gestalten gesehen, muss ich dazu noch anmerken. Sehr fraglich, oder?

Mein Fazit
Lilith Fortune und der Prinz der Vampire war für mich ein Reinfall. Ich muss aber auch sagen, dass ich dieses Buch gerne an die oben erwähnte Zielgruppe von 8 -12 Jährigen empfehlen würde, die mit dem Buch sicherlich mehr Spaß haben würden als ein Meckerlieschen wie ich.

 

Die Reihe
Lilith Fortune und der Prinz der Vampire
Lilith Fortune und der Aufstand der Vampire 

Von mehr Bänden steht auf der Verlagsseite nichts. 

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