[Rezension] Holundermond von Jutta Wilke

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PhotobucketGrundinformationen
Autor? Jutta Wilke
Wann erschienen? 2011
Reihe? -
Preis? 14,95€ (Hardcover)
Seitenanzahl? 315
ISBN? 978-3-8157-5305-7
Verlag? Coppenrath

Mit meinen eigenen Worten
Als Nele sich unerlaubt in das Auto ihres Vaters schleicht nachdem er ihre gemeinsamen Ferien absagen musste, um einen Auftrag anzunehmen, weiß sie nicht was sie erwartet.

In dem Ort in dem ihr Vater einige Diebstähle klären muss, überschlagen sich die Ereignisse: Erst wird ihr Vater vermisst. Gemeinsam machen sich Flavio entgegen den Willen Holzers und Flavios Vater auf die Suche nach Jan, wobei sie aber auch die Absichten des skrupellosen Geschichtslehrer aufdecken...

Das Urteil
Ein riesen Pluspunkt in Sachen Schreibstil: Die Schriftgröße. Anders als bei anderen Jugendbüchern, hat Holundermond eine etwas größere, gerade richtig, Schrift, bei der man sich sehr schön konzentrieren kann und vorallem gut weiter kommt.
Nicht nur die Schriftgröße ist hier gut! Jutta Wilkes Schreibstil ist schön, einfach, beschreibt auch die meisten Dinge genügend. Gerade wenn das Buch für die etwas Jüngeren gedacht ist, muss man bei manchen Sachen hier und da vielleicht mal beide Augen zukneifen. Coppenrath ist meines Erachtens ja auch meistens eher was für die 10-12 Jährigen, wobei ich es aber auch schön finde, wenn mich kleine Erbsenzählerin so ein Buch mal begeistern kann.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundidee des Romanes sehr mochte. Frau Wilke entführt uns in eine zwar eher einfachere Welt, die aber umso spannender ist. Als Nele mit ihrem Vater nach Wien fährt, weiß man zwar schon von Anfang an durch bestimmte Bemerkungen, dass es wahrscheinlich Holzer war, der diese Kunstobjekte aus der Kirche klaute, dennoch ist man sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte. In dem Buch soll man anscheinend auch eher die Beweggründe von dem mysteriösen Historiker herausfinden.

Es gab aber dafür eine kleine Unstimmigkeit für mich. Es ist schwierig das Ganze ohne Spoiler zusammen zu fassen: Holzer klaut diese Dinge, was von Anfang an eigentlich ziemlich sonnenklar war. Schade, dass man nicht ein bisschen raten durfte, das war aber denke ich auch Absicht der Autorin.


Dann kommt die Autorin Jutta Wilke aber auf einmal mit magischen Sachen. Das Bild, das in der Kirche steht, ist ein Zeitfenster in die Zeit in der die Kirche von den Türken niedergebrannt wurde. Holzer sucht das ganze Zeug um ein Ritual durchzuführen und dann das Zeitfenster für immer und Ewig offen zu halten, was ich persönlich nicht wirklich passend für das Buch fand.

Später hat es mir zwar auch relativ gut gefallen, aber mein erster Gedanke war: "Das PASST nicht in das Buch"  Für mich hat dieser paranormale Touch in dem eigentlich normalen Thriller einfach nicht gepasst.
Was, natürlich, auch Ansichtssache ist. Für mich hat diese Zeitreise nicht in das Gesamtbild des Buches gepasst.
Ich muss aber auch sagen: Wenn man sich erst Mal an das Gefühl gewöhnt hat, findet man die Idee sogar gut und ist gespannt wie es weiter geht. 

Eine große Frage habe ich mir aber dauernd gestellt: Warum wollte Holzer das man für immer von seiner Zeit in die Zukunft reisen kann? Ein gütiger Mensch der die ganzen Menschen in dem Spital retten wollte, war er um Gotteswillen nicht.
Er hatte darin keinen Nutzen, so wie ich denke, außer das er natürlich in der Zukunft leben durfte. Der schwarze Mann der ihn bedrohte hatte auch keine für mich ersichtbaren Gründe, so etwas zu wollen. Ich bin auch schon froh, das die Folgen des Rituals überhaupt erklärt wurden - das kommt nämlich erst ziemlich spät, so ungefähr um die 300 Seite, denke ich. Und das Buch hat 315 Seiten. Wenn man das ein bisschen früher erfahren hätte, hätte man, so denke ich, auch besser mitfiebern können.

Viel kann ich Spoilerfrei nicht über das Buch sagen: Man muss, dadurch, dass es eher für jüngere Leser gedacht ist, hier und da mal die Augen zukneifen. Das macht mir aber auch nichts, weil die Geschichte ansich so schön und spannend war. So kann ich aber auch sagen, dass das Buch wahrscheinlich sehr gut in diesem Altersrahmen ankommen würde.

Über Wilkes Charaktere kann ich auch kein schlechtes Wort verlieren. Nele ist erst zwölf und somit auch nicht sehr vernünftig. Insgesamt gingen sie und Flavio mir manchmal vielleicht ein bisschen auf den Keks, aber trotzdem hat Jutta Wilke mit ihnen und den anderen Charaktere tolle Zeitgenossen erfunden, die ich gerne kennengelernt habe.

Mein Fazit
Jutta Wilkes Holundermond hat mir gut gefallen. Sie hat es geschafft, mich mit ihrem Kinderthriller zu fesseln und erst nach dem Beenden des Buches loszulassen. Doch durch die oben genannten Kriterien und das ich das Buch mal wieder eher mittelmäßig fand, kann ich dem Buch nur 3 Herzen (/Sterne) geben.
Extra
Coppenrath und tolle Presseaktionen assoziiere ich ja mittlerweile schon so. Auch zu diesem Buch haben wir Presseleute ein schönes Notizbuch (das ich euch nicht mehr zeigen kann, weil meine Mutter sich das geschnappt hat) und einige kleine Gimmicks zu dem Buch geschickt (siehe Fotos).  War auch passend zu dem schwarzen Notizbuch von Neles Vater Jan und natürlich der Geschichte ansich. Ich muss sie (euch) einfach nochmal loben: Ich hab mich so darüber gefreut! Macht weiter so!

Jedenfalls wollte ich euch die drei kleinen Blättchen auch zeigen, damit ihr sie euch, wenn ihr das Buch lesen wollt auch angucken könnt. Ist wirklich sehr interessant. Ich weiß nicht ob das bei euch klappt, ihr müsst euch das Bild nur speichern und dann stark vergrößern um die Schriften lesen zu können.


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